Checkliste für deine Album-Veröffentlichung
- Brandon Miller
- 18 September 2020, Freitag
Endlich ist dein Album fertig. Du kannst es kaum erwarten, deine neuen Songs zu veröffentlichen! Hier ein paar Fragen, die du dir vor deinem Record-Release-Tag stellen solltest.
Wir leben in einer globalen Rechteindustrie des geistigen Eigentums, die früher einmal auf dem Handel mit physischen Produkten basierte und sich mittlerweile in einen digitalen Markt verwandelt hat, auf dem sich physische Güter zunehmend zu Boutique-Artikeln (Vinyl) entwickeln. Es ist also wichtiger denn je, dass du einen guten Überblick über alle deine Daten hast und dass du die Details deiner Veröffentlichung im Voraus gut planst.
Neben dem Schreiben, Aufnehmen, Mixen, Mastern, der Gestaltung des Album-Artworks und dem Versenden des Albums an ein Presswerk für physische Produkte, an einen digitalen Musikvertrieb (oder an beide), gibt es noch ein paar wichtige Punkte, die du beachten solltest, bevor du dein Album in die Welt rausschickst. Hier eine Fragen-Checkliste, die dich bei der Organisation und beim Abenteuer Album-Veröffentlichung unterstützen soll.
Metadaten?
Metadaten sind Daten, die wiederum andere Daten beschreiben. Bezogen auf dein Album, sind das die Informationen über Titelnamen, Namen der Interpreten, Artwork etc. Metadaten werden außerdem im digitalen Vertrieb verwendet, beispielsweise beim ISRC oder beim Barcode, welche du brauchst, um deine Verkäufe und Wiedergaben nachvollziehen zu können. Wenn du dein Album als physisches Format herausbringst, werden deine Metadaten normalerweise bei Gracenote registriert. Gracenote ist ein Unternehmen, das eine Datenbank pflegt, zu der es die Lizenzrechte hält und die man über das Internet abrufen kann. Sie enthält Informationen über den Content von Audio-CDs und Vinyl-Schallplatten.
Sind deine Songs bei einer Verwertungsgesellschaft registriert?
Wenn deine Musik live, im Radio oder im Fernsehen gespielt, online gestreamt oder irgendwo auf der Welt heruntergeladen wird, kannst du Vergütungen für deine Musik ausschließlich dann einsammeln, wenn du bei einer Verwertungsgesellschaft registriert bist. Du solltest deine Songs unbedingt registrieren lassen, damit du die Tantiemen bekommst, die dir zustehen.
Hast du eine Webseite?
Es ist wichtig, dass du eine Webseite hast, die immer auf dem aktuellsten Stand ist, so kann man dich und deine Musik einfacher im Netz finden. Außerdem ist es im Vergleich zu den großen Social Media-Seiten ein persönlicherer und kreativerer Ort für deine Fans. Wenn du deine Seite zusätzlich mit Google Analytics verknüpfst, bekommst du einen Einblick, wie häufig und von wo auf der Welt aus du angeklickt wirst.
Bringst du deinen neuen Release auf allen nur möglichen Social Media-Plattformen schon ins Gespräch?
Man sollte dich bei so vielen Social Media-Netzwerken wie nur möglich finden können. Das vergrößert und verstärkt das Potential, dass deine Musik gefunden und gehört wird. Du solltest die Netzwerke noch vor der Veröffentlichung als Plattformen und als Werbetrommel für dein neues Album nutzen. Das gilt auch für Singles, Musikvideos oder ein Ticketgewinnspiel für dein Record Release-Konzert, und du kannst Plattenkritiken und Interviews, die mit deinem Release zu tun haben, posten und verlinken.
Hast du eine Pressemitteilung zu deinem Album?
Eine gut geschriebene Pressemitteilung ist wesentlich, damit du die Aufmerksamkeit der Presse auf dein neues Album lenken kannst. Im Netz findest du viele hilfreiche Vorlagen. Du kannst die Pressemitteilung zusammen mit deinem EPK und deinem neuen Album an Musikjournalisten, Radiosender, Magazine und Blogs rausschicken.
Hast du professionelle Fotos?
Es gibt nichts unattraktiveres als Amateurfotos, die auch noch unscharf sind. Deine Pressefotos sollten auf jeden Fall eine professionelle Ästhetik haben. Es kann nicht schaden, wenn deine Bilder im Bildaufbau und im Farbschema der Stimmung deines Release-Albums entsprechen. Versuche nicht, die Bildästhetik zu kopieren, die die meisten angesagten Bands momentan benutzen, sondern bleib bei deinem Image so besonders, wie du es mit deiner Musik bist.
Und die Promotion-Mailingliste?
Du solltest eine Promotion-Mailingliste mit Informationen über anstehende Veranstaltungen und Veröffentlichungen haben, die du an deine Fans verschicken kannst. Du kannst die Liste mit deiner Webseite über MailChimp oder andere Apps verlinken.
Wie wär's mit einer Record Release-Aftershowparty oder einer Hör-Session?
Du hast das Record Release-Konzert klargemacht? Das ist schon mal mehr als gut. Noch beeindruckender ist es, wenn du hinterher eine Aftershowparty schmeißt. Eine exklusive Gästeliste könnte sogar dabei helfen, dass du noch mehr Leute, die in der Musikbranche arbeiten, dazu bekommst, zu deiner Album-Veröffentlichung zu kommen. Du kannst auch eine Hör-Session, die unabhängig von deinem Live-Auftritt stattfindet, als Record Release-Party ansetzen, bei der das neue Album einfach nur gehört wird.
Welche Art von Veranstaltungsort passt am besten zu deinem Release?
Bei diesem Thema geht es um sowohl logistische als auch ästhetische Fragen. Du brauchst zuallererst einmal wirklich guten Sound, der auf deine Musik abgestimmt werden kann. Du brauchst einen Raum, in den die Anzahl der Leute passt, die du einlädst und gleichzeitig sollte genug Platz sein, dass deine Fans gut miteinander in Kontakt kommen und sich unterhalten können. Es kann bei einem Konzert ziemlich ungemütlich werden, wenn man nicht kurz aus der Masse heraustreten und sich unterhalten kann. Ein perfekter Ort für einen gut ausgeleuchteten Stand (damit man das Album-Artwork sehen und die Schrift gut lesen kann), wo du dein Merchandise präsentierst, sollte auch drin sein.
Steht die Tour im Anschluss an deinen Release?
Wenn du mit deiner Album-Veröffentlichung nachhaltig Wirkung erzielen willst, solltest du eine Konzerttour für die Wochen und Monate nach deinem Release organisieren, solange alle dein Album noch präsent haben. Die Tour sollte Monate im Voraus gebucht werden.
So. Dein Record Release-Auftritt und die Tour liegen hinter dir, deine Kritiken waren herausragend, alle deine physischen Alben sind verkauft und du bist wieder zu Hause. Jetzt kann es wieder von vorne losgehen, und mit jeder Veröffentlichung wirst du kreativer und erfolgreicher dabei werden, die einzelnen Planungsschritte aufeinander abzustimmen.
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